Ziele
Ab dem Jahr 2036 will die Stadtgemeinde Korneuburg energieautonom und CO2-neutral sein. Um dem Leitbild und Masterplan „Korneuburg 2036“ konzertierte Taten folgen zu lassen, soll in einem Demonstrationsprojekt aufgezeigt werden, dass Energieeffizienz- und Suffizienzmaßnahmen keineswegs im Widerspruch mit sozialverträglichem, leistbarem Wohn- und Lebensraum sowie ökoeffizienter Mobilität stehen müssen.
Die Stadt Korneuburg will im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts
- zwei Wohnbauten im Gemeindeeigentum sanieren,
- das Grundstück durch Auf- und Zubauten verdichten und die Gebäude mit energiegewinnenden Flächen ausstatten,
- einen Mobilitätsknoten im Bereich der sanierten Objekte und damit Alternativen zur Benützung privater Autos schaffen.
- Dabei soll der Stand des zurzeit technisch Möglichen demonstriert werden.
In dieser Musterwohnsiedlung sollen gezielt leistbare kleine Wohnungen für junge Mieter bereitgestellt werden. Die Kostenoptimierung beinhaltet gezielt die Lebenszykluskosten von Maßnahmen und Infrastrukturen und daran orientierte Finanzierungsmodelle. Flankierend dazu werden
- durch Kommunikationsprogramme Maßnahmen und Bedürfnisse von Alt- und NeumieterInnen auf Augenhöhe mit ExpertInnen abgestimmt. Dabei geht es um Akzeptanz für Sanierungsmaßnahmen sowie Selbstorganisation
- MieterInnen und weitere BürgerInnen für das Ziel Energieautonomie Korneuburg informiert und aktiviert
- unter sozialwissenschaftlicher Begleitung Bauträger in den Prozess eingebunden
Schließlich sollen diese exemplarischen Maßnahmen in Hinblick auf die hochgesteckten Energie- und CO2-Einsparungsziele der Stadt in einer Datenbank so aufbereitet und dokumentiert werden, dass die Einzelmaßnahmen als Vorbilder und Anregungen für vergleichbare Projekte Korneuburg und anderen Städten zur Verfügung stehen.
Innovation
Der Innovationsgehalt besteht vor allem in der Engführung von hochwertigen technischen Lösungen, die teilweise multifunktional wirken, und den sozialen Qualitäten, die für eine nachhaltige Umsetzung des Ziels Energieautonomie unabdingbar sind.
Um auch im Bereich der Mobilität energieneutral zu werden, baut das Projekt auf den Umstieg vom eigenen PKW auf das multimodale Mobilitätsangebot der Stadt.
Ergebnisse
Aufgrund der Kostenentwicklung für das Bauprojekt (Angebot des bestbietenden Generalunternehmers im Vergleich zu den Kostenabschätzungen im Vorfeld) hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Korneuburg am 6. November 2019 mehrheitlich beschlossen, das Bauprojekt zu ändern und neu auszuschreiben. Die energetischen Maßnahmen und der Mobilitätsknoten, die im Testbed way2smart vorgesehen waren, sollen im neuen Bauprojekt umgesetzt werden. Die Projektänderung betrifft insbesondere den Bereich der Sanierung, der auf ein Minimum reduziert werden soll, um das Risiko zusätzlich notwendiger Arbeiten und dadurch entstehender Kosten hintanzuhalten. Die Stadtgemeinde erwartet sich von der Neuausschreibung eine Kostenreduktion von rd 20 % gegenüber dem Angebot des Bestbieters im bisherigen Projekt.
Die flankierend vorgesehenen Kommunikations- und Schulungsprogramme für die MieterInnen (Infoabende, Buddysystem) liegen im Konzept vor und können von der Stadtgemeinde auch im neuen Projekt umgesetzt werden. Wie kann Korneuburg die Ziele des Masterplans Korneuburg 2036 in die Praxis des Bauens überführen? Dazu wurde durch wohnbund:consult unter Einbindung von VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, Bürgerinnen/Bürgern und Bauträgern der „Leitfaden für masterplankonformes Bauen“ entwickelt.
Wer möchte, kann – natürlich auf freiwilliger Basis – seine Energiedaten zusammen mit Informationen zu den damit verbundenen Maßnahmen auch für andere auf der Energieautonomie-Plattform öffentlich sichtbar machen. Das soll energetisch besonders vorbildlichen Gebäuden und Projekten Sichtbarkeit geben und die Multiplizierbarkeit fördern. Insbesondere die Gemeinde selbst kann so das Energiemonitoring ihrer Gebäude mit den gesetzten Sanierungsmaßnahmen in Beziehung bringen und die Effekte transparent darstellen.