Im Mai 22 wurde der Aktionsplan Mikroplastik verabschiedet, aktuelle Initiativen präsentierte vor kurzem das Umweltbundesamt.
Im Durchschnitt nehmen die Einwohner*innen pro Kopf hierzulande fünf Gramm an Mikroplastik in der Woche auf, sei es über Lebensmittel-Verpackungsmaterial oder durch andere Quellen. Im Projekt „microONE for human health“ wird erforscht, ob die Entstehung, Verbreitung und Aggressivität von Dickdarmkrebs durch Mikroplastik begünstigt werden. Zahlreiche Maßnahmen zur Eindämmung sind geplant oder werden bereits umgesetzt – eine ausführliche Zusammenfassung steht als Nachlese zur Verfügung (https://www.umweltbundesamt.at/news220921). Appelliert wird nach wie vor an die Privatkonsument*innen und die Freiwilligkeit, gesetzliche Vorschriften sollen lt. Plänen der EU bereits im Q1/2023 gesetzt werden.
Nicht besprochen wurde, wie Industrie und Gewerbe, speziell im Bauwesen, Strategien zur Kunststoffvermeidungen entwickeln. Neben den in einem Beitrag erwähnten Lacken und Farben, deren Abblättern im Außenbereich Mikroplastik verursacht, bestehen Bauhilfsstoffe wie Kleber, Dübel, Dichtmassen aus hochdifferenzierten Kunststoffen und auch mineralische Kleb- und Spachtelmassen sind so gut wie immer kunststoff"vergütet". Von den Unmengen Verpackungsmaterial zum Schutze während Anlieferung und Bauzeit hoffen wir, dass sie fachgerecht entsorgt und wiederverwendet, zumindest aber wiederverwertet werden. Derzeit wird an der für die Erstellung von Regelwerken notwendigen Forschung und Nachweisführung gearbeitet, noch aber ist kaum ein Industriezweig (und daher auch nicht die Bauindustrie) gezwungen, Maßnahmen zu setzen.