Das Projekt legt dabei besonderen Schwerpunkt auf das Einbinden bestehenden Wissens und vorliegender Untersuchungen und Forschungsergebnisse. Methoden und Denkweisen, die bei städtebaulichen Neuplanungen üblich und bewährt sind, werden dabei auf die Sanierung bestehender Stadtteile übertragen: Abstraktion und schrittweises Erhöhen der Komplexität, Variantenvergleich und Folgenabschätzung, vereinfachte Annahmen und klare Zielformulierungen, Kooperation und Interdisziplinarität.
Darüber hinaus müssen Projektziele klar kommuniziert werden, damit möglichst viele Stakeholder (Bewohner*innen, Eigentümer*innen, Unternehmer*innen etc.) für sich konkrete Vorteile erkennen und daher initiativ werden.
Die angewandte Reduktion der Ausgangsdaten und Abstraktion der bestehenden Stadtstruktur auf ihren städtebaulichen kleinsten Teil, das ‚Mikroquartier', hat die Bearbeitung wie erwartet wesentlich vereinfacht und beschleunigt. Es konnten zugleich eine langfristige Strategie für die städtebauliche Entwicklung der untersuchten Areale aufgezeigt als auch detaillierte Aussagen mit großer inhaltlicher Tiefe und hoher Genauigkeit getroffen werden.
Die SC_MQ-Methode erlaubt, mit vergleichsweise sehr geringem Planungsaufwand präzise Aussagen zu Auswirkungen und Folgen einzelner vorgeschlagener Maßnahmen zu treffen. Unterschiedliche Varianten lassen sich qualitativ und quantitativ sehr gut vergleichen. Die Abstraktion minimierte die erforderliche Grundlagenarbeit und erleichterte die teilweise aufwändigen Berechnungen und Planungen. Trotz der angewandten Vereinfachung weichen die so erzielten Ergebnisse bei Stichproben nur wenig von der Realität bzw. detaillierten Planungen ab.
Mit einem geschätzten Zeitaufwand von ca. 20 Arbeitswochen kann das Team für Areale bis zu 100 ha sehr präzise Potenziale zur städtebaulichen und energetischen Aufwertung aufzeigen und Entwicklungsrichtungen definieren.
Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen sich einfach kommunizieren und verbreiten. Einzelne Teile der Forschungsarbeit können auch aus dem Zusammenhang gelöst bei anderen Projekten Verwendung finden (z.B. Indikatorenset, Best Practice Beispiele, Erkenntnisse des Städtebaus, der Energieraumplanung und der Verkehrskonzeption).
Schriftenreihe 26/2020
M. Fellner, T. Zelger, J. Leibold, V. Huemer-Kals, A. Kleboth, I. Granzow, A. Storch, W. Schieder, A. Fleischhacker
Herausgeber: BMK, 351 Seiten